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Cousinenbesuch
Zufahrt nach Stuttgart Als ich etwa neun Jahre alt war bin ich zusammen mit Hanna (ca. 10 oder elf Jahre alt) mit dem Zug nach Stuttgart gefahren, um ein Wochenende in Tübingen bei Annette, Martin und der heißgeliebten ersten Cousine Eva (ca. ein Jahr alt) zu verbringen. Wir waren auch mit unseren Eltern noch nie Zug gefahren und dann gleich so eine weite Strecke, mit Umstieg in Köln (und das am Karnevalswochenende). Aber wir waren voller Begeisterung für den Familienzuwachs und haben uns über die Einladung nach Tübingen sehr gefreut. Leider sind die Erinnerungen an das Wochenende insgesamt eher löchrig, aber ich kann mich noch an die Autofahrt aus Stuttgart heraus erinnern und Annettes Erläuterungen über das fürchterliche Klima im "Stuttgarter Kessel" im Februar: Niesel, Nebel und ein dunkles Grau, dass nie verschwindet. Es muss mit der entsprechenden Emotionalität vorgetragen worden sein, dass es sich so in meinem Gedächtnis verhaftet hat... Es war schon am Abend und Eva wurde müde. Wir saßen zu dritt auf der Rückbank im Auto und Annette bat Hanna, die neben Eva saß, ihr Ohr in erreichbare Nähe zu halten. Denn Eva könne nur einschlafen, wenn sie ein Ohr zwischen den Fingern halte. Damals hat mich ein bisschen erstaunt, was Kleinkinder so zum Einschlafen brauchen, aber Annette hat es mit einer derartigen liebevollen Selbstverständlichkeit gesagt, dass ich es für gut befunden habe (und Jahrzehnte später eine verzweifelte Mutter beeindruckt habe, deren Kind nicht schlafen wollen und dank einer gegenseitigen Ohrmassage dann doch zur Ruhe kam...)
Julia
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Die Hoben.
Die Hoben. Bei Isselsteins wurde und wird Käse in großen Stücken gekauft. Und die meist dicken Scheiben schneidet jeder selber. Bei Königs gab es Scheibenkäse. Einen Kompromiss suchend kaufte ich, erst als wir die Grö zingerstraße bewohnten, einen Käsehobel, Sparsamkeit und Genuss verbindend. Das entsprechende Produkt taufte Fred dann Hobenkäse. Und dies inspirierte Annette. Sie erzählte unzählige Geschichten von den sagenumwobenen geheimnisvollen Wesen: den Hoben. Mit Fingern und Händen machte sie sie so lebendig, dass sie uns allen vor Augen standen. Ich sehe sie vor mir, ähnlich den Mumins, die sie so liebte. Oder ähnlich wie die Murmeltiere in meinem Fotobilderbuch aus Kindheitstagen, die mich immer so fasziniert hatten. Nur ihre Geschichten erinnere ich kaum, vielleicht tauchen sie ja wieder auf. Jedenfalls, wunderbare und glückliche Momente!
Martin
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